TRAGEGEFLÜSTER

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Trageberatung in der Schwangerschaft

zu jederzeit möglich

Entspannt ein Bild von der Tragevielfalt bekommen

Schon in der Schwangerschaft kann ich Dir das richtige und gesunde Tragen theoretisch und mit Hilfe von Bildern erklären und näher bringen. Mit meiner Tragepuppe zeige ich Dir, wie das Baby in ein Tuch gebunden und in eine Tragehilfe „gegeben“ wird.

Weiter geht es mit „Was Tragen alles kann und wie oder warum Tragen dazu beiträgt, den Alltag „stressfrei“ zu gestalten“.

Du kannst Dir alle Tragesysteme genau anschauen und anfassen. Vielleicht auch mal ohne Tragepuppe etwas ausprobieren und anlegen, je nachdem wie weit Du in der Schwangerschaft schon bist und ob Du Dich danach fühlst. Super ist natürlich auch, wenn Du Deinen Partner direkt mitbringst, dann kann er schon ausgiebig testen.

Um eine Ahnung oder Idee zu bekommen, wie das Baby in einer Tragehilfe „hockt“ oder in einem Tuch eingebunden ist, kannst Du Dich gerne in unseren Hängesessel setzen und entspannen.

So bekommst Du schon frühzeitig ein umfassendes Bild von der Tragevielfalt und kannst alles auf Dich wirken lassen.

Bindeweisen in der Schwangerschaft

ab der 30. SSW

Mit dem Tuch vertraut machen und Entlastung spüren

Das Tragetuch kannst du bereits in der Schwangerschaft ab der 30. Schwangerschaftswoche nutzen, um Deinen Bauch zu tragen.

Es gibt verschiedene Bindeweisen, die helfen, Beschwerde zu lindern, Stabilität geben und die Haltung korrigieren, z. B.

– Linderung der Rückenbeschwerden im oberen, mittleren und/oder unteren Rücken

– Linderung starker Beschwerden bei Lockerung der Symphyse und/oder dem Iliosacralgelenk

– Stabilisierung des Beckens zur Einschränkung der Mobilität des Beckens, wenn dadurch Schmerzen im Schambereich auftreten

– Stabilisierung und Entlastung des Beckenbodens

– Unterstützung der Bauchmuskulatur

– Aufrichtung der Wirbelsäule

Vor dem Bauch tragen

ca. 0-3 Monate & länger

Erstmal auf der Welt Ankommen und sich Kennenlernen

Dein Baby wird sicher und geborgen an Deinem Herzen getragen.

„Getragenwerden“ wirkt beruhigend, denn die Bewegungen kennt Dein Baby bereits durch die Schwangerschaft. Es hört weiterhin Deinen vertrauten Herzschlag und spürt Deine wohltuende Körperwärme. Dich zu riechen und zu berühren gibt Deinem Baby Sicherheit und Geborgenheit.

Die taktile Wahrnehmung wird durch das Tragen gefördert, d. h. die Oberflächensensibilität der Haut mit Tast – & Empfindungssinn kann verschiedene Reize wie Berührung, Druck und Temperatur wahrnehmen und stimuliert somit die Hirnreife.

Durch das richtige Tragen und die dynamischen Bewegungen in verschiedene Richtungen der tragenden Person werden Bewegungsreize, Druck und Reibung auf die noch knorpeligen Hüftgelenkspfannen ausgeübt, so dass diese optimal reifen und verknöchern können. Der Oberschenkelkopf steht dabei mittig in der Hüftgelenkspfanne und wird dann durch die Bewegungen des Babys bewegt.

Die Aufrichtung der Wirbelsäule beginnt mit der Geburt. Durch das Getragenwerden wird die Entwicklung der Muskulatur noch intensiver stimuliert.

Auf der rechten oder linken Seite tragen

ca. ab 4.-6. Monat bis Ende Tragezeit

Die Welt gemeinsam auf Augenhöhe entdecken

Dein Baby ist öfter und länger wach und möchte mehr sehen. Es möchte immer mehr mit Dir zusammen auf „Augenhöhe“ Kontakt zur Umwelt aufnehmen und die Welt entdecken.

Ab dem 4. Monat beginnt Dein Baby mit der Augen-Hand Koordination und die Tiefenwahrnehmung intensiv zu trainieren, d. h. die Wahrnehmung der Entfernung eines Objektes von einem selbst, die räumliche Tiefe. Durch das Getragenwerden nimmt Dein Baby die Reize der Tiefensensibiliät aus dem Körperinnern besser wahr. Wo fange ich an, wo höre ich auf, wo befinde ich mich im Raum in welcher Position (Lagesinn), wie ist der Spannungszustand der Muskeln (Kraftsinn), wie fühlt sich die Bewegung an und wo geht es hin (Bewegungssinn).

Auf der Seite tragen ist ein „Add-On“ für kurze Tragezeiten! Du solltest immer mal die Seite wechseln, also auf der linken und auch auf der rechten Seite tragen. So trainierst Du mit Deinem Baby beide Körperseiten gleichmäßig.

Ist Dein Kind korrekt auf der Seite eingebunden und angehockt, werden alle Kriterien für das richtige und gesunde Tragen erfüllt. Für Dich als tragende Person ist es jedoch eine einseitige Belastung. Daher solltest du die Trageseite auch immer mal wieder wechseln und nicht zu lange am Stück tragen.

Auf dem Rücken tragen

ca. ab 6.-8. Monat bis Ende Tragezeit

Mit der perfekten Sicht in die gleiche Richtung schauen

Nach ungefähr 8 Monaten ist die Sehkraft Deines Babys soweit entwickelt, dass es seine Umwelt ähnlich wie ein Erwachsener wahrnehmen kann. Gerne dann aber auch nah bei Dir, sicher und geborgen mit Blick in die Gleiche Richtung.

Die gesunde Entwicklung von Rücken und Reifung von Hüfte kann so durch richtiges Tragen weiter gefördert werden. Für Dich bedeutet es Entlastung für Rücken und Beckenboden.

Beim Tragen werden alle Sinne angesprochen:

– Die Körpersinne, d. h. die Eigenwahrnehmung des Körpers wie Körpergrenzen und innere Organe, Lageveränderungen, Spannungszustand von Muskeln und Sehnen sowie die Bewegungsempfindung und das Erkennen der Bewegungsrichtung.

– Die Fernsinne d. h. Hör-, Geschmacks-, Geruchs-, Tast- & Sehsinn

Tragen ist Kultur und gehört von Anfang an zu uns Menschen, es sichert das Überleben und die Bindung zueinander, denn der Mensch ist ein Tragling!

Unsere Kinder sind „physiologische Frühgeburten“ oder auch „natürliche Frühgeburten“, das heißt, sie werden aufgrund unseres aufrechten Gangs und dem dadurch veränderten Körperbau theoretisch ein Jahr zu früh geboren. Auffangen können wir dieses, indem wir unsere Kinder tragen, denn durch das Getragenwerden entwickelt sich Dein Baby, gefühlt wie im Mutterleib, nach.

Wenn Du Dein Baby auf den Arm nimmst, zieht es automatisch seine Beine an. Es nimmt die Anhockspreizhaltung ein – Beine angehockt, Knie auf Bauchnabelhöhe, Oberschenkel leicht abgespreizt und ein leicht gerundeter Rücken. Diese Haltung ist ideal, da sich Dein Tragling damit gut auf Deiner Hüfte halten kann und sich zugleich bei Dir anlehnen kann. Dieser angeborene Reflex hat seinen Ursprung in der Geschichte der menschlichen Entwicklung. Für das Überleben war es wichtig seine Nachkommenden mit sich zu tragen und immer bei sich zu haben. Der Körperkontakt und die verwendeten „Bänder“ zum Tragen gaben dem Kind Sicherheit und Ruhe. Und genau da ist die Zeit für unsere Babys stehen geblieben, ihre Instinkte und Bedürfnisse sind immer noch die Gleichen wie vor vielen 100.000 Jahren.

Tragen ist Kultur und gehört von Anfang an zu uns Menschen, es sichert das Überleben und die Bindung zueinander, denn der Mensch ist ein Tragling!

Quellen:

Bernherd Hassenstein; Adolf Portmann; Dr. Herbert-Renz Polster; Trageschule NRW; Trageschule Hamburg; Fortbildungs- & Trainingszentrum -FTZ- Babytragen-DIE Trageschule in Mainz

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